Willkommen auf meinem Blog über den Roman Lila, Lila von Martin Suter.
Ich hoffe, es gefällt euch. Und wenn nicht - auch egal.

Dienstag, 6. Januar 2015

Naives Mariechen

Ich möchte zu einem Zitat im Buch oder besser gesagt zwei Textstellen Stellung nehmen. Sie gehören meiner Meinung nach eigentlich zusammen und ich habe sie auf der gleichen Seite gefunden.
Hoffe, dass ich mich nicht allzu oft wiederholen werde, da mich immer noch die gleiche Sache nervt...
Es geht um Marie, über die ich schon in den vorherigen Posts den Kopf geschüttelt habe. 
Naja...ich kann ihr eigentlich nichts verübeln, denn verliebte Menschen machen oft dumme Dinge. 
Ihre Gedanken werden in dem Kapitel beschrieben und man merkt endlich einmal wie sie sich fühlt, und nicht David.
Vorerst möchte ich aber die besagte Textstelle wiedergeben, um sie etwas wirken zu lassen und um Platz für Gedanken und Fragen zu schaffen.

"Wie wichtig war ihr David überhaupt? War er es, in den sie verliebt war, oder war es Peter, der empfindsame, unglücklich Liebende aus Lila, Lila?" - S. 252

Das ist eine sehr gute Frage Marie. Alle gehen davon aus, dass dieser Peter doch tatsächlich David in geschriebener Version sei. Doch wieso nur? J.K. Rowling wird schliesslich auch nicht als Hexe angesehen, die sich von der Muggel-Welt verstecken muss (Harry Potter Fans werden das verstehen).
Hat sie sich einfach zu schnell auf jemanden eingelassen, den sie kaum kannte?
War es mehr Bewunderung, die sie empfand anstatt Liebe auf den ersten Blick?
Auf diese Fragen werde ich im zweiten Zitat nochmals zurückkommen. 
Marie möchte einfach diese Charakterzüge bei David erkennen und sieht, was sie sehen will. Doch mir scheint, dass sie langsam aufwacht und die rosarote Brille abgesetzt hat.
Richtig wahrzunehmen scheint sie es, als sie seine dreckige Wäsche wäscht und sich eine grundsätzliche Frage stellt: "Was mache ich hier?"
Diese Frage hätte ich mir schon längst gestellt, er gibt ihr keine Aufmerksamkeit und verbringt seine freie Zeit lieber mit seinem neuen "Agenten" (oder Alkoholiker, was Ihnen lieber ist...) Jacky. 
Jede Frau würde sich bestimmt einen Romantiker wie dieser Peter Landwei wünschen, der einem unendlich viele Liebesbriefe schickt und um seine wahre Liebe kämpft. Eine Frau braucht die Aufmerksamkeit von ihrem Mann. 
Doch die arme Marie ahnt noch nicht wirklich, was sich hinter diesem seltsamen Verhalten von David verbirgt.


"Ging es ihr wie Peter Landwei? War sie verliebt in jemanden, der sie nicht liebte, und merkte es zu spät?" - S. 252

Die Geschichte spinnt sich einfach immer weiter ins Unglück und irgendjemand sollte mal die Notbremse ziehen. Sonst gibt es mehr gebrochene Herzen als nötig.
Marie scheint langsam aufzuwachen, die Seifenblase der perfekten Romanze ist zerplatzt und sie fängt an, Davids merkwürdiges Verhalten zu bemerken. 
Vielleicht ging das alles zu schnell. Junge Menschen überstürzen gerne mal etwas. 

Faszinierend, was so eine Geschichte alles in einem auslösen kann und wie sehr sie beflügelt, immer mit dem Schlimmsten zu rechnen. Ich habe während des Buches immer wieder Erkenntnisse, auf welche ich von alleine nicht gekommen wäre.  Marie sollte sich darüber im Klaren werden, ob sie David oder Peter liebt, ob sie mit seinem (unverdienten) Erfolg klar kommt oder nicht. 
Es tut mir leid für Marie, dass sie sich solche Gedanken machen muss. Leider macht die Liebe oft blind und man macht sich etwas vor. Sie kann nichts dafür, dass David sie belogen hat. Ich hoffe, diese Geschichte hat kein trauriges Ende.
Denn am Anfang war es ja fast zu schön und wirklich wahr zu sein...

1 Kommentar:

  1. Mir gefällt es, wie du schreibst und dem Leser deine Gedanken mitteilst. Weiter so :-)
    PS: Netter Titel ;)

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